First Responder

Was ist ein First Responder?

Ein First Responder (zu deutsch: Erst – Eintreffender / Erreichbarer) ist derjenige, welcher die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des qualifizierten Rettungsdienstes (Notarzt, Rettungswagen), das sogenannte „therapiefreie Intervall“ (Zeit in der der Patient ohne medizinische Maßnahmen ist) überbrückt.

Konkret heißt dieses, dass speziell ausgebildete Kräfte der Feuerwehr für den Rettungsdienst bei bestimmten Notfällen (z.B. bewusstlosen Personen, starken Blutungen, Verkehrsunfällen, Kreislaufstillständen, Atemstörungen, Herzinfarkten) vorausfahren und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder Notarzt bereits entsprechende lebenserhaltende Basismaßnahmen durchführen, wie z.B. Herz-Lungen-Wiederbelebung, Frühdefibrillation, Sauerstoffgabe, Lagerung des Patienten usw… Dieses bringt einen Zeitvorteil von 5 bis 10 Minuten.

Bei der Feuerwehr Oberelchingen gibt es bisher noch kein First Responder System im eigentlichen Sinne, dennoch kommt es bei unseren alltäglichen Einsätzen immer wieder vor, dass wir vor dem Rettungsdienst eintreffen oder den Rettungsdienst unterstützen.

Ausbildung zum First Responder

Die Ausbildung zum Sanitätshelfer beträgt 72 Stunden. Seit 2006 und in einem Turnus von 2 Jahren wird die Ausbildung bei uns unter der Leitung des ASB Langenau durchgeführt. Die ausgebildete First Responder Gruppe trifft sich einmal im Monat zusätzlich zum normalen Feuerwehrdienst und probt den Ernstfall. Gelegentlich bietet sich die Möglichkeit als Praktikant im Rettungsdienst eine Schicht auf dem Rettungswagen mit zu fahren.

Personalstand 2023

– 34 ausgebildete Kräfte mit folgenden Qualifikationen:

– 1 Notfallsanitäterin (3 jährige Berufsausbildung)

– 2 Rettungsassistenten (2 jährige Berufsausbildung)

– 3 Rettungssanitäter (4 monatiger Lehrgang)

– 1 Rettungshelfer (4 wöchiger Lehrgang)

– 27 First Responder (mit oben genannter Ausbildung)

Ausrüstung auf den Fahrzeugen

Rettungsrucksack (VRW, HLF, GW)

Im Rettungsrucksack befinden sich die wichtigsten Geräte zur erweiterten Erste Hilfe, wie z.B. mehrere Sets zur Wundbehandlung (Verbandmaterial, Kompressen usw.), ein Tourniquet (dt. „Drehkreuz zur Aderpresse“), Amputationsbeutel zur Aufbewahrung von Amputaten, Pulsoximeter zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts im Blut und der Herzfrequenz, Blutdruckmessgerät, Blutzuckermessgerät, Intubationsset, Absaugpumpe, Material zur Schienung von Brüchen, Infusionsset und Rettungsdecken zum Wärmeerhalt.

Defibrillator C1 (VRW)

Der C1 ist ein automatisierter externer Defibrillator (AED). Das bedeutet, dass Gerät erkennt selbstständig ob ein Patient einen schockbaren Rhythmus wie z.B. das sogenannte „Kammerflimmern“ hat und gibt somit die Funktion zum Auslösen eines Stromstoßes frei. Dadurch kann die lebensbedrohliche Störung im Idealfall unterbrochen werden und das Leben des Patienten effizient gerettet werden.
Auch an vielen öffentlichen Plätzen wie Gemeindeverwaltungen, Sporthallen, Schulen und Bahnhöfen werden heutzutage Defibrillatoren aufgehängt um im Ernstfall schnelle Hilfe leisten zu können.

Sauerstofftasche (VRW, HLF, GW))

In der Sauerstofftasche befindet sich eine 2l Sauerstoffflasche mit Beatmungsbeutel, Beatmungsmasken, Sauerstoffmaske und-brille (Erwachsene und Kinder) und Guedeltuben (Hilfsmittel zum Freihalten der Atemwege).

Imobilisations und Infusionstasche (VRW, HLF, GW)

Der Inhalt der Taschen besteht aus drei Imobilisationskragen (Stifneck) für Erwachsene und zwei für Kinder.

Rettungsbrett Ferno Spineboard (HLF, GW)

Das Spineboard oder auch Rettungsbrett genannt, ist ein Hilfsmittel zur Rettung verunfallter Personen, bei denen Verletzungen der Wirbelsäule nicht auszuschließen sind. Bei der Feuerwehr Oberelchingen kommen Spineboards der Firma Ferno zum Einsatz.

Das Spineboard kann unter den Patienten geschoben werden oder dieser darauf gehoben werden. Des Weiteren kann der Patient mit mehreren Helfern achsengerecht gedreht werden damit das Spineboard hinter seinem Rücken positioniert werden kann. Danach werden das Spineboard und der Patient wieder in Rückenlage gebracht. Anschließend muss er mit einem Kopffixierset und einem mehrteiligen Gurtsatz beziehungsweise mit einem Patientenfixiersystem fixiert werden und ist zum Transport bereit.

Eine weitere Anwendung ist das schonende Retten aus Pkw’s. Nach Entfernen des Autodaches wird das Board zwischen Patienten und Sitz geschoben und der Patient dann mit mehreren Helfern achsengerecht auf das Brett gezogen. Wenn der Patient in ganzer Länge auf dem Board liegt, wird es wieder in die Horizontale gebracht und der Patient kann aus dem Fahrzeug gehoben werden. Auch bieten sich Spineboards auf Grund der zahlreichen Griffmöglichkeiten zur Rettung von Personen aus unwegsamem Gelände an.

Kleiner Notfallrucksack (MZF)

In diesem Rucksack findet sich eine reduzierte Menge Material zu Ersten Hilfe im Vergleich zu den großen Rettungsrucksäcken. Hier sind z.B. ein Beatmungsbeutel inklusive Maske, Material zur Wundversorgung und Schienung, Pulsoxymeter, Blutdruckmessgerät, Blutzuckermessgerät und je ein Stifneck für Erwachsene und Kinder verlastet.
Der Rucksack aus dem Mehrzweckfahrzeug kommt auch bei Sicherheitswachen zum Einsatz.

Kindernotfalltasche (VRW)

Um auch den kleinen Patienten helfen zu können, haben wir zusätzlich noch eine Tasche für Kindernotfälle dabei. Hier finden sich einige Materialien wie in den großen Rucksäcken, nur eben in klein. So z.B. Blutdruckmanschetten, Beatmungsbeutel für Kinder, Kinder Defi-Patches und Kinderadapter für Pulsoxymetrie