Atemschutz

Hintergründe: Vor 200 Jahren, als es noch keine Feuerwehren gab, wurden in manchen Städten ganze Stadtteile und auf dem Land ganze Höfe in Schutt und Asche gelegt. Damals war ein wirkungsvolles Bekämpfen eines Brandes fast gar unmöglich, da nur unausgebildetes Personal und unzureichende Technik zur Verfügung stand. Anfang des 20. Jahrhunderts machten sich die neu gegründeten Feuerwehren immer mehr Gedanken, wie und mit welchen Gerätschaften am Besten ein Brand wirkungsvoll bekämpft werden könne. Im Laufe der Zeit entwickelten sich daraus verschiedene Taktiken und Geräte. Ein Ergebnis dieser Entwicklung ist der Bereich Atemschutz.

Atemschutz ist aufgrund vieler Faktoren eine feste Säule im Bereich der Feuerwehr geworden. Beispiele hierfür sind die chemische oder kunststoffverarbeitende Industrie, deren Produkte aus dem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind. Sie machen das Tragen von Atemschutzgeräten z.B. aufgrund der Entstehung giftiger Gase erforderlich, um ein wirkungsvolles Eingreifen der Feuerwehr in einem Schadensfall zu sichern.

Atemschutzausrüstung der Feuerwehr Oberelchingen

Umluftabhängiger Atemschutz

Die Kombination Atemschutzmaske und Feuerwehr-Kombifilter ist bei uns auf dem VRW verlastet und ermöglicht, bei genügend vorhandenem Sauerstoff in der Umgebungsluft, ein Erstangriff der Einsatzkräfte z.B. bei einem Pkw-Brand. Als Atemschutzmasken kommt bei uns der Typ Ultra-Elite von MSA Auer zum Einsatz.

Umluftunabhängiger Atemschutz

Die Feuerwehr Oberelchingen besitzt 9 Atemschutzgeräte der Firma MSA Auer Typ BD 96 mit dem Lungenautomat AirMaXX in Normaldruck-Ausführung. Das Tragen dieser Geräte wird bei den meisten Einsatzarten nötig (z.B.: Innenangriff im Brandfall durch starke Verrauchung, Brandschutz bei technischer Hilfeleistung). Das Atemschutzgerät ist mit einer 6 Liter Stahl-Flasche bestückt, die komprimierte Atemluft (kein reiner Sauerstoff) bei 300 bar enthält. Dadurch werden Einsatzzeiten, je nach Belastung der Einsatzkraft, bis zu einer halben Stunde ermöglicht (ohne von der Umgebungsluft abhängig zu sein). Jeweils 4 Geräte + Ersatzflaschen sind auf unserem HLF 20/16 und GW verlastet.

Ausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers:

Aufgrund der Feuerwehr-Dienstvorschrift 7 (FwDV 7) und Gemeinde-Unfallversicherung (GUV), hat ein Atemschutzgeräteträger eine Grundausrüstung anzulegen und mitzuführen.

– Atemschutzjacke

– Atemschutzhose

– Feuerwehrstiefel

– Helm mit Nackenschutz

– Handschuhe

– Flammschutzhaube

– Feuerwehrlampe

– Feuerwehrleinenbeutel

– Feuerwehraxt

– Funkgerät

Bei der Feuerwehr Oberelchingen befindet sich neben Helmlampen der Firma Underwater-Kinetics (UK) noch eine umfangreiche Zusatzausrüstung im Einsatz.

Zusatzausrüstung:

FirePax Holster „Karlsruhe“

Inhalt:

– 2 Keile

– Bandschlinge (1.80 m)

– Karabiner mit AutoLock (3-fach Sicherung)

– Abseilachter

– Einhand-Rettungsmesser

Jeder Atemschutzgeräteträger hat somit eine erweiterte Grundausrüstung, die ihm das Aufhalten von Türen, ein Freischneiden oder ein Selbstretten aus Zwangslagen ermöglicht.

– Atemschutzüberwachungstafel:

Auf unserem HLF 20/16 und GW ist jeweils eine Überwachungstafel der Firma Dräger Modell Regis 500 verlastet. Sie dient, wie der Name schon sagt zur Überwachung der eingesetzten Atemschutztrupps. Durch Einstecken von 2 – 3 codierten Steckern, die mit einer Plakette für Namenschilder des Trägers verbunden sind, wird die Tafel automatisch aktiviert und nimmt ihre Arbeit auf.

– FirePax Sicherungstrupptasche „Wiesbaden“:

Laut Feuerwehrdienst-Vorschrift (FwDV7) ist bei einem Brandeinsatz mit Innenangriff ein Sicherungstrupp (RIT/Rapid Intervention Team) zu stellen, der im Falle des Eintritts eines Atemschutznotfalls aktiv wird. Zu diesem Zweck beschafften wir die Sicherungstrupptasche „Wiesbaden“.